Gunggl – Wildes Hochtal
Dienstag, 17.06.2014 Gunggl
Unser heutiger Rangertag führt Alfred und mich in das wildromantische Hochtal Gunggl. Der alte Flurname Gunggl stammt aus dem Retroromanischen und bedeutet „wildes Hochtal“. Das Gunggl-Hochtal ist ein durch die Eiszeit geformtes Trogtal und liegt südlich der Ortschaft Ginzling. Der Talanfang wird bestimmt durch Hochwald und dem tosenden, kristallklaren Gebirgsbach. Das Tal zieht sich nach Süden zu einer Steilstufe mit Wasserfall, die Gunggl-Platte, und endet am Talschluss mit dem Übergang Melkerscharte, 2.814 m, zum Schwarzsee und der Berliner Hütte.
Die Gunggl-Platte ist ein vom Gletscher geformtes Hochplateau, wo sich sämtliche Rinnsale und Bäche des riesigen Einzugsgebietes vereinen und in einem riesigen Wasserfall über eine Steilstufe hinabstürzen in das Gunggltal. Das Wasser vom Gunggl-Bach versickert im Talschluss beim Hochleger Alte-Hütte im Moränenboden der Alm und tritt in der Mitte des Tales, dem Sonntags-Boden, wieder an die Oberfläche und bildet den „Gunggl-Bach“.
Durch schwere Unwetter und Hagel können diese Kräfte des Wassers zu großen Schäden an der Almfläche und Almwirtschaft führen. Zu welch riesigem Ausmaß diese Schäden führen, können wir am Hochleger Alt-Hütten sehen. Vor wenigen Jahren führte eine riesige Mure im Zuge eines solch schweren Unwetters zur fast gänzlichen Verwüstung des Almbodens. Talaus, beim Zustieg zur Maxhütte, kann man dieses großartige Naturschauspiel und die ungebändigte Kraft des Wassers des Gunggl-Bachs eindrucksvoll beobachten.
An der nächsten Steilstufe, der Teufelsmühle, wird diese Kraft des Wassers durch eine Ableitung zum Kavernenkraftwerk Gunggl gebändigt und der Bach zur Stromgewinnung in das Unterirdische verbannt.
Mit dem Bewusstsein, welch kostbares Gut Wasser ist, beschließen wir unseren Rangertag.