Auf den Spuren der Schmuggler in der Hundskehle
Blauer Himmel, Sonnenschein und ein erfrischender Südföhn – beste Bedingungen für einen erfolgreichen Rangertag mit Herbert in der Hundskehle, einem kleinen Seitental des Zillergrundes. Wir wollen uns auf die Spuren der Schmuggler begeben und bis zum Hundskehljoch, einem der Übergänge ins Südtiroler Ahrntal gehen. Von der Bärenbadalm unterhalb der imposanten Staumauer des Speichers Zillergründl starten wir unsere Tour auf den Mountainbikes. Je weiter wir taleinwärts kommen, desto karger wird die Landschaft und wir gelangen in ein alpines Hochtal.
Am Ende des Fahrweges treffen wir auf die Zollhütte, die bis zur Öffnung der Grenzen eine wichtige Rolle gespielt hat. Heute steht das kleine Steinhäuschen verlassen und ist nicht mehr besetzt. Wir stellen unsere Räder ab und wandern weiter in zahlreichen Kehren bergauf. Unterwegs kommen wir an einer kleinen Lacke vorbei, die zur Rast einlädt.
Nicht nur Wollgras wächst hier, sondern auch der eher seltene blaue Eisenhut steht gerade in voller Blüte. Vorbei an den vielen Marterln, die zur Erinnerung an die Verunglückten stehen, kommen wir bald auf dem Hundskehljoch auf 2.561m an.
Von hier haben wir einen ausgezeichneten Blick ins Ahrntal und auf die umliegenden Berge und Gletscher. Seit der Trennung Tirols 1919 war dieser Übergang von Schmugglern und Händlern viel begangen. So wurden zum Beispiel Wein, Öl und Nudeln von Italien nach Österreich geschmuggelt, dabei waren Lasten bis 50 kg keine Sonderheit. Auch nach Italien wurden auf Kraxen oder in Körben Zigaretten, Tabak, Salz und vieles mehr transportiert. Dabei wurde den Grenzgängern von Beamten aufgelauert und auch scharf geschossen. Seit den 60er Jahren spielt das Joch keine Rolle mehr und der Schmuggel kam zum erliegen. Heute ist die Tour auf das Hundskehljoch eine empfehlenswerte Wanderung auf einem gut angelegten Pfad.
Zufrieden über die vielen Eindrücke und netten Begegnungen beenden wir unseren Rangereinsatz in der schönen Hundskehle.