Auf alten Viehpfaden zu landschaftlichen Highlights im Sundergrund
Wieder einmal begrüßt uns die Sonne am frühen Morgen und die Zeichen für einen abenteuerlichen Rangertag im Sundergrund stehen gut. Motiviert schwingen sich Ranger Herbert und ich auf unsere
Mountainbikes ganz ohne elektrischen Antrieb und erklimmen die ersten steilen Meter. Vorbei an den bekannten Boulderblöcken auf der grünen Weide strampeln wir weiter bergauf Richtung Mitterhüttenalm, wo wir unsere Räder parken und zu Fuß weiter gehen.
Auf dem gut markierten Pfad ist erkennbar, dass nur selten Wanderer hier unterwegs sind, da er vor allem im unteren Bereich häufig zugewachsen ist. Auf einer Höhe von knapp 2200m kommen wir zum „Mösla“, einer ebenen Feuchtfläche mit kniehohem Gras. Der eingewachsene Bach mit klarem Wasser ist ein kleines landschaftliches Juwel im eher kargen Hochgebirge. Beim folgenden Aufstieg können wir auf ein weiteres landschaftliches Highlight herabblicken: ein Paradebeispiel eines mäandrierenden Baches in vielfältigen Grüntönen.
Aufgrund der immer bedrohlicher werdenden Gewitterwolken kehren wir kurz vor dem eigentlichen Ziel, dem Mitterjoch, um und steigen über den alten Viehpfad wieder ab zu unseren Rädern. Vom Südtiroler Bewirtschafter der Kainzenhüttenalm erfahren wir, dass dieser Pfad schon seit über 40 Jahren nicht mehr genutzt wird. Damals wurden die Kühe noch über das Hundskehljoch von der Südtiroler Seite in den Zillergrund und weiter in den Sundergrund getrieben. Mittlerweile werden die knapp 30 Tiere in Anhängern ins Tal gefahren und sparen sich so einen beschwerlichen Marsch zu den Weideflächen. Nicht nur die Kühe haben es heute bequemer, auch wir sausen auf unseren Rädern zurück in den Zillergrund und beenden unseren spannenden Rangertag im Sundergrund.