Kleine Pioniere ganz groß
Auf unserer Wanderung vom Zillergund zur Plauener Hütte sind wir vielen Pionieren begegnet – den Gebirgspflanzen. Sie müssen mit viel schwierigeren Lebensbedingungen zurechtkommen als ihre Verwandten im Tal. Hier ein paar Tipps zu den Pionierpflanzen:
- Was gegen Kälte gut ist, hilft auch gegen Wärme
- Blau ist schlau: Dunkle Farbtöne – absorbieren das Sonnenlicht
- Dick ist schick: Dickplattgewächse speichern Wasser für schlechtere Zeiten (Steinbrech, Hauswurz)
- Auffallend schön: hier sind weniger Bestäuber, also muss man auffallen
- Carpe diem: Die Zeit ist kurz, Pionierpflanzen verfügen über einen leistungsfähigeren Photosyntheseapparat
In der alpinen Stufe gibt es eine große Artenvielfalt, da sich die Lebensbedingungen kleinräumig verändern.
- Schuttüberdecker legen sich über den Schutt und wurzeln darin – wie hier das Alpenleinkraut (Foto: Linaria Alpina). Sie bilden mit ihrem kräftigen Wuchs Hindernisse für den fließenden Schutt und beruhigen den Strom.
- Schuttwanderer durchwachsen mit langen Trieben den Schutt wie die Kriechende Nelkwurz.
Trotz eigener Anpassung sind Alpenpflanzen empfindlich gegenüber Störungen von außen. Die Pioniervegetation macht für mich den Reiz dieser Landschaft aus. Es war ein schöner Rangertag gemeinsam mit Alfred.